Update: 01.09.2020 - Um Missverständnisse zu vermeiden. Als SAATGUT darf man nur bezeichnen was in der Sortenliste der EU eingetragen ist. Steht die Sorte in der Liste unterliegt sie dem Sortenschutz. Danach sind eine Vielzahl von Sorten national oder EU-weit geschützt. Der Inhaber des Sortenschutzes hat das alleinige Recht, Saatgut seiner Sorte zu vertreiben. Lediglich Landwirte dürfen Nachbau (Lizenzpflichtig) betreiben und Privatpersonen dürfen Saatgut zu privaten Zwecken vermehren. Das tauschen oder verschenken wäre ein in Verkehr bringen, das Recht hierfür besitzt allerdings nur der Inhaber des Sortenschutz, somit stellt auch das tauschen und verschenken von Saatgut einen Verstoß gegen das Saatgutverkehrsgesetz dar. Steht die Sorte nicht in der Liste des Bundessortenamt darf man die SAMEN nicht SAATGUT nennen. Der Handel als Saatgut fällt somit kategorisch weg, man muss in die Grauzone abtauchen und das ist der Grund wieso auf vielen Webseiten Saatgut als Samen von Zierpflanzen bezeichnet werden. Wenn also der Handel von Sorten die nicht in der Liste des Bundessortenamt eingetragen sind, so erschwert wird, reduziert sich die Möglichkeit der Verbreitung und somit der Erhalt alter Sorten!

Das man keine selbst gewonnenes Saatgut verkaufen, verschenken oder tauschen darf wusste ich bereits, mit Bußgeldern von 25.000 Euro (§60 (2) Ordnungswidrigkeiten) werden etwaige Verstöße geahndet. Das ist auch der Grund wieso alte Sorten immer mehr aussterben. Wenn Hobbyzüchter wie ich so massiv bestraft werden können, motiviert es sicher keinen Menschen alte Sorten zu erhalten die vom Aussterben bedroht sind. Ich musste also für mein Projekt Rettung alter Gemüse & Tomatensorten einen Weg finden, wie ich das Saatgut legal unter Menschen bringen kann, denn wenn es nur bei mir liegen bleiben würde wäre der Erhalt nach wie vor gefährdet. Nach einer kurzen Recherche war klar das dies nicht mal eben so zu bewerkstelligen ist. Für jede Sorte die man handeln möchte muss ein Eintrag in der Sortenliste der EU erfolgen die einen jährlichen Kostenpunkt mit sich bringt. Geregelt wird das ganze über das Saatgutverkehrsgesetzt (Den kompletten Gesetzestext findet man hier https://www.gesetze-im-internet.de/saatverkg_1985/). In diesem wird das „in Verkehr bringen“ von Saatgut geregelt. Zuständig für dieses Segment ist das Bundessortenamt. Also telefonierte ich mit dem Bundessortenamt und erklärte meine Situation, dass ich zum einen 15 eigene Züchtungen von meinem Großvater erhalte sowie 14 Sorten des verstorbenen Saatgutretter Wolfgang Kreimer. Die Dame am Telefon sagte mir das es nur 2 Optionen geben würde, und beide Fälle voneinander getrennt werden müssten, weil meine Sorten nicht in der EU Liste für handelbares Saatgut eingetragen sind.
Option 1 Sortenzulassung mit Sortenschutz
Für die Sorten von meinem Großvater müsste ich eine Sortenzulassung mit Sortenschutz beantragen um die Rechte an diesen Sorten zu bekommen. Zuerst einmal sei zu erwähnen das die Neuzulassung einer Sorte so teuer ist das Züchter wie ich sofort aus dem Geschäft gefegt werden, der Kostenpunkt startet nämlich bei 4000 Euro pro Sorte mit viel Luft nach oben bis in die zehntausende. Das bedeutet für die 15 Sorten von meinem Großvater gut 60.000 Euro an einmaligen Kosten um in den EU-Sortenkatalog aufgenommen zu werden. Hinzu kommen nach erfolgreicher Zulassung kosten von mehreren zehntausend Euro JÄHRLICH für die weltweiten Rechte…und das PRO SORTE! Das wären also weitere 150.000 Euro jährlich die ich bezahlen müsste. Das Thema haken wir dann mal ab, hier sollen nur noch große Konzerne mit viel Kapital zum Zuge kommen, ich als kleiner Züchter bin nicht in der Lage den behördlichen Aufwand zu stemmen und den finanziellen schonmal gar nicht. Ich bin raus!
Option II die Amateurzulassung
Sorten die als unwirtschaftlich betrachtet werden, sowie Erhaltungssorten, können über ein vereinfachtes Verfahren für den Handel zugelassen werden. Die jährlichen Kosten für eine Amateurzulassung beträgt 30 Euro pro Sorte. Die Rechte an der eigenen Sorte hingegen erhält man damit nicht, jeder kann die Sorte ungehindert kultivieren und Konzerne könnten sogar eine Zulassung auf Sortenschutz auf diese Sorte beantragen, weil sie das Geld für diese Prozedur besitzen. So können Saatgutkonzerne reihenweise Sorten eintragen lassen um anderen den Nachbau sowie das vermehren ohne Zulassung zu untersagen. Es entsteht ein kontrollierter Saatgutmarkt der zugleich die Bremse für neue Züchtungen darstellt. Das Saatgutverkehrsgesetz ist somit destruktiv, weil es die Entwicklung neuer Züchtungen behindert und schädigt.
Hier sieht man bereits die Schwachstellen im System die zu diesem katastrophalen Sortenschwund geführt haben. Nehmen wir mal meine Situation, nehmen wir mal an ich möchte 30 Tomatensorten erhalten und muss 900 Euro für die Zulassungen berappen, ich müsste tausende Samen verkaufen um allein diese Kosten zu decken. Um die Samen verkaufen zu können muss ein Gewerbe gegründet werden, eine Webseite und der Vertrieb müsste organisiert werden was weitere Gelder und viel Zeit beansprucht. Auf den Verkauf von Saatgut müssen Steuern erhoben werden, die Einnahmen müsste ich natürlich auch versteuern und zu guter Letzt wäre da noch der Steuerberater der das sicher nicht aus Gemeinnützigkeit für mich machen würde. Da wird einem schlagartig klar das ich alleine um den Kostenapparat zu decken ca. 10.000 Samen verkaufen müsste. Wenn ich jeden Samen für 0,30 Cent verkaufe, könnte ich damit 3000 Euro umsetzen um die Kosten zu decken. Wieviel Zeit es mich kostet 10000 Samen zu gewinnen und wieviel Zeit ich wohl investieren müsste um 10000 Samen zu verpacken und zu verschicken, Rechnungen zu schreiben etc….wow das ist alles ziemlich krass und es scheint mir ein riesiges Verlustgeschäft zu sein, es offenbart mir wo die Schwachstellen in unserem System liegen, die Bürokratie, sie würgt die Wirtschaft und Artenvielfalt indirekt ab. Sie sorgt dafür das solche Projekte absolut unwirtschaftlich erscheinen.
Aus meinem Buch: (Seite 70) Saatgut ist Kulturgut
Weil es gut hier rein passt möchte ich einen kleinen Abschnitt aus meinem Buch hier mit einbringen.
Einst hatte jede Familie im Friesenland ihre eigene Kohlsorte, heute sind nur noch wenige erhalten geblieben. Die Verschärfungen der Saatgutverordnung von 1986 hat es den Landwirten verboten ihr eigenes Saatgut zu vermehren. Man wurde gezielt in eine kontrollierte Abhängigkeit von Großkonzernen aus der Agrochemie getrieben. Diese Konzerne haben danach reihenweise die kleinen Saatguthersteller aufgekauft und indirekt ein Monopol entstehen lassen. Das reichte diesen Konzernen nicht und so führten sie immer mehr Knebel ein um den Markt zu beherrschen. Patente auf Gemüsepflanzen und F1 Hybride sind die Folge. Wenn es nach diesen Konzernen gehen sollte, würden sie den Markt liebend gerne mit genetisch manipuliertem Saatgut komplett in ihre Abhängigkeit bringen. Neue Verfahren wie CRISPR-Cas sollen das ramponierte Image der Genmanipulation Geschichte werden lassen. Es ist der nächste Versuch die Landwirtschaft in ihre Abhängigkeit zu treiben. Institutionen wie die Europäische Union helfen diesen Konzernen, sie stellen immer höhere Anforderungen die von den kleinen Betrieben nicht mehr erfüllt werden können. Als die EU 2013 ihre europäische Saatgut Verordnung präsentierte war die Empörung groß. Weitere Einschnitte, bis hin zu Strafen von 25.000 Euro für das Tauschen oder Verschenken von nicht zertifiziertem Saatgut. Wie soll man so alte Sorten erhalten können, wenn man sich dadurch strafbar machen kann? Das Saatgutverkehrsgesetz soll die Verbraucher eigentlich vor schlechtem Obst und Gemüse schützen. Leider schützt es viel mehr die Interessen von sehr großen Konzernen, eine Hand voll kontrolliert bereits den gesamten Weltmarkt.
Die Kriterien nach denen die Sortenzulassung erfolgt, basieren nur auf Eigenschaften die für die Industrie Sinn ergeben. Ein gutes Beispiel ist die Transportfähigkeit, aber der Geschmack ist kein Kriterium. Was habe ich allerdings von einer festen roten Tomate die perfekt aussieht und nach nichts schmeckt? Ich glaube, dass hier ein enormer Korrekturbedarf herrscht! Insbesondere alte Sorten müssen viel stärker geschützt werden, Kleingärtner und Hobbyzüchter sollten sogar das Recht bekommen Saatgut verkaufen zu dürfen. Dadurch könnten Einnahmen generiert werden die es den Gärtnern ermöglichen ihre Projekte für den Erhalt alter Sorten am Leben zu halten.
Samenfestes Saatgut
Mit dem Wort „samenfest“ bezeichnet man Saatgut das sich problemlos weitervermehren lässt insofern keine Fremdbestäubung mit einer anderen Sorte stattfindet. Genau dieses Saatgut ist für Selbstversorger das A und O und ich empfehle es auch jedem der sonst einen Garten hat oder auf dem Balkon im Sommer ein paar Tomaten züchtet. Samenfest bedeutet, dass ich die Samen aus der Frucht im Folgejahr einpflanze und dasselbe Ergebnis erhalte. Ein F1 Hybrid wäre genau das Gegenteil, die Samen aus Hybriden bringen entweder Typ A oder Typ B der Kreuzung hervor. Ich verzichte zu 100% auf F1 Hybride, nur samenfeste Sorten kommen in meinen Garten! Da bin ich so strikt und konsequent wie mein Opa. Gute 70% von meinen benötigten Samen stelle ich selber her, es gibt Kulturen wo das sehr leicht geht und andere wo es etwas schwerer ist. Es gibt auch Kulturen die erst im zweiten Jahr blühen wie Kreuzkümmel. Ich finde es hoch interessant wie die Pflanzenwelt die eigene Vermehrung sicherstellt. Wer hier experimentiert kann jede Menge dazulernen. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass der blühende Staudensellerie im zweiten Jahr enorm viele Insekten anlockt, da ist eine Bienenwiese ein echter Witz gegen. Oder blühende Artischocken, sie liefern den Hummeln Nahrung, wenn die anderen Kulturen bereits verblüht sind. Der absolute Knaller für die kleinsten Wildbienen waren meine blühenden Linsen, da konnte ich winzige Wildbienen entdecken die ich im Leben zuvor noch nicht gesehen hatte. Das Herstellen von eigenem Saatgut hat aber noch viel mehr Vorteile. Einer der wichtigsten ist die Anpassung, mit jedem Jahr lernt euer Saatgut sich an euren Standort anzupassen. Informationen über die Bodenbeschaffenheit, Niederschläge etc. wandern in die DNA des Samens und optimieren eure Sorte. In Zeiten von Klimawandel und Dürre lernt Euer selbst vermehrtes Saatgut mit diesen Bedingungen besser klarzukommen. Gekauftes Saatgut ist hingegen wie russisch Roulette, mal klappt es gut und manchmal nicht. F1 Hybride lassen sich gar nicht weiter vermehren und lernen somit auch nicht dazu. Das eigenständige Vermehren kann auch weiter ausgebaut werden indem man anfängt Sorten zu kreuzen. Das ist etwas aufwendiger, aber bei manchen Kulturen passiert so etwas von ganz alleine, wie zum Beispiel bei Bohnen. Pflanzt man rote Hartschielen und die schwarze Kugel nebeneinander dann kreuzen sich die beiden Sorten und man erhält größere schwarze Bohnen mit vereinzelten hellen Punkten. Ich finde das extrem spannend und arbeite jedes Jahr an diversen Experimenten um neue Sorten zu erschaffen.
Die Rechte an einer Sorte
Wer ein Bild malt oder ein Foto macht, der hat die Urheberrechte an seinem Werk, es gilt automatisch ohne das man einen Antrag stellen, und jährliche Gebühren dafür entrichten muss. Wer eine Pflanze kultiviert und sie erfolgreich vermehrt, der verändert das Erbgut der Pflanze, sie passt sich den regionalen Bedingungen an oder sie wird aussortiert und als untauglich eingestuft. So wurde das Saatgut in der Geschichte der Menschheit von einer Hand zur nächsten gereicht, aus diesem Grund sagt man auch das Saatgut Kulturgut ist. Das ist ein wichtiger Prozess der insbesondere jetzt in Zeiten von wiederkehrenden Dürren von enormer Bedeutung ist! So entstehen mit der Zeit neue Sorten die mit den regionalen klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen. Man hat etwas erschaffen, deswegen kann man die eigene Sorte schützen lassen und erhält damit die Rechte am geistigen Eigentum. Dafür muss man einen Antrag auf Sortenschutz stellt. Das kostet ab 4000 bis hin in die Zehntausende einmalig wie bereits erwähnt. Hinzu kommen Zehntausende Euro jährlich für die weltweiten Rechte an der Sorte. Wie bitte soll ich mir das als kleiner Züchter leisten können? So Gesetze macht kein Pflanzenvermehrer, sondern viel mehr jemand der nicht versteht wie wichtig diese Tätigkeit ist. Das vermehren und erforschen von neuen Züchtungen ist ein wichtiger Prozess der nicht reglementiert werden darf, weil er die Ernährung der Menschheit sicherstellen kann. Es ist wichtig das kleine Züchter das Urheberrecht für das gewonnene Saatgut anerkannt bekommen, automatisch, ohne Antrag und ohne Kosten, die übrigens so absurd hoch angesetzt sind das nur große Konzerne diese Prozedur gestemmt bekommen. Gerne könnte man sogar einen Schritt weiter gehen! „Wieso hat der Mensch überhaupt das Recht einen Prozess der auch auf natürlichem Wege stattfinden kann schützen zu lassen?“ Nur weil irgendwann jemand damit angefangen hat? Was vom Samen gezogen wird besitzt einen natürlichen Ursprung. Eigentlich kann es keine höheren Ansprüche geben, als das Recht sein eigenes Saatgut frei verkaufen zu können, weil es so wie ein Bild ein Produkt der eigenen Leistung darstellt. Ich meine Nikon bekommt ja auch keine Rechte an meinen Bildern nur weil ich sie mit einem Nikon Fotoapparat gemacht habe. Jeglicher weitere Anspruch an Sorten unterbindet wichtige natürliche Prozesse der Anpassung. Sprich es ist destruktiv, wenn die Bürokratie versucht natürliche Prozesse zu reglementieren. Das Saatgutverkehrsgesetzgesetz begünstigt große Konzerne, und nicht jene die regional spezifische Sorten kultivieren die für uns von großer Bedeutung sind. Es bestraft sogar den Tausch oder das schenken von nicht zertifiziertem Saatgut. Wer nicht zertifiziertes Saatgut weiter gibt, und somit in Verkehr bringt, kann mit 25000 Euro Strafe sanktioniert werden. Das bedeutet das jemand der eine tolle Tomatensorte züchtet die Samen nicht weitergeben darf, wenn er die Sorte nicht zuvor in die Liste der handelsfähigen Gemüsesorten eintragen lässt. Übrig bleiben die großen Konzerne die immer mehr Hybridsorten produzieren die nicht mehr samenfest sind, die entnommenen Samen dieser Sorten liefern Pflanzen die nicht mehr die ursprünglichen Eigenschaften besitzen. Eine Anpassung an klimatische Bedingungen kann mit diesen Sorten nicht mehr gewährleistet werden. Der Verbraucher erhält unterm Schnitt immer weniger Sorten und trägt durch jeden Einkauf dieser Sorten zu einer weiteren Verschlimmerung der Spirale bei. Die Konzerne wachsen und behindern den Markt für neue Züchtungen. Ein Saatgutkonzern will wirtschaftliches Saatgut produzieren, die Sorten müssen meistens nur bestimmte Kriterien erfüllen wie Transportfähigkeit, damit man zum Beispiel Tomaten besser von Spanien nach Deutschland bringen kann. Der Geschmack ist vollkommen irrelevant und gilt nicht als wirtschaftliches Kriterium. Somit führt das Gesetz zu einer Verarmung der Sortenvielfalt.
Wer verbietet Hundezüchtern denn das vermehren, verkaufen oder verschenken? Da geht es um Lebewesen und der Markt ist weniger reglementiert als der von Pflanzen. Oder gibt es einen geistigen Eigentümer für Hunderassen? Aus Gründen der Nahrungsmittelsicherheit muss es jedem gestattet werden Saatgut eigenständig vermehren zu dürfen! Insbesondere zum Erhalt alter Sorten die als unwirtschaftlich gelten! Alte und samenfestes Sorten werden immer seltener, aber sie sind es die sich anpassen können, sie lernen mit den Bedingungen des Klimawandels zurecht zu kommen! Hybride verdrängen immer mehr unsere alten samenfesten Sorten, das ist eine Gefahr und führt zu einer Abhängigkeit. Wir brauchen stabile samenfeste Sorten, sie gewährleisten Ernährungssicherheit in schwierigen Zeiten, und genau in diesen befinden wir uns seit 2018! Die Auswirkungen des Klimawandels haben uns nun bereits seit 3 Jahren in Folge ein Dürre beschert, die Aussichten versprechen keine Besserung.
Aus Gründen der Nahrungsmittelsicherheit muss es also jedem gestattet werden Saatgut eigenständig vermehren und vertreiben zu dürfen! Insbesondere zum Erhalt alter Sorten die als „unwirtschaftlich“ gelten!
Fazit:
Wer auch immer das Saatgutverkehrsgesetz zu verantworten hat, es waren bestimmt schlaue Menschen, aber ich bezweifle das sich auch nur einer der beteiligten Politiker und Paragraphendompteure intensiv mit dem Thema Pflanzenvermehrung beschäftigt hat. Hier wurde so schlimm bürokratisiert das ambitionierte Züchter wie ich komplett aus dem Raster fallen, und sogar als Kriminelle gelten sobald ich meine Samen an andere weitergebe, das ist falsch! Im Anbetracht der Tatsache das neue Züchtungen aufwendig und mit viel Geld erst in Umlauf gebracht werden können, wird die Verarmung der heimischen Biodiversität weiter verstärkt. Das schlimmste ist allerdings die Abhängigkeit gegenüber großen Agrarkonzernen, die somit als einzige noch das Eintragen neuer Züchtungen finanziell gestemmt bekommen, damit wird die Nahrungsmittelsicherheit für die gesamte Menschheit bedroht.
Forderungen:
- Ich fordere als Pflanzenzüchter und Saatgutretter das Recht mein gewonnenes Saatgut straffrei vertreiben zu können, auch wenn meine Sorten nicht in der Liste der handelbaren Sorten der EU aufgeführt werden. Dass selbige Recht soll für jede Person gelten die Pflanzen vermehrt.
- Abschaffung des Sortenschutz bei samenfesten Sorten, da jede Sorte ursprünglich ein Produkt der Natur war und wir als Menschen keine Besitzansprüche auf Allgemeingut erheben dürfen.
- In Sonderfällen bei Kreuzungen und Neuzüchtungen eine Anerkennung als Urheber der Sorte, diese muss automatisch erfolgen wie beim erstellen eines Kunstwerks, ohne das man eine Zulassung für zehntausende Euro beantragen muss.
Update 01.09.2020: Viel Anteilnahme erreichte mich in den vergangenen Tagen und um Wiederholungen zu vermeiden möchte ich noch einige Anmerkungen zu diesem Artikel hinzufügen.
Die Grauzone „Zierpflanze“ oder „Sammlerobjekte“
Von der Saatgutverordnung sind Zierpflanzen ausgeschlossen, das ist auch der Grund wieso einige Webseiten die Tomatensamen verkaufen dazuschreiben das es sich nicht um Saatgut sondern um Samen von Zierpflanzen handelt. Ungeklärt bleibt hier allerdings was passiert, wenn eingetragene Sorten als Zierpflanzen vertrieben werden und irgendwann jemand für eine dieser Sorten eine Zulassung beantragt. Es bleibt also eine Grauzone ,mit der ich mich persönlich schlecht anfreunden kann.
OpenSourceSeeds Lizenz
Die OpenSourceSeeds Lizenz kann eine Zulassung beim Bundessortenamt nicht umgehen, man kann damit verhindern das eine eigene Züchtung von anderen patentiert werden kann, mehr nicht. Für kleine Züchter wie mich würde das bedeuten das ich die Anerkennung für eine neue Züchtung bekomme, aber keinen Sortenschutz oder sonstige Rechte erhalte. Für den Erhalt alter Sorten bringt das leider auch nichts.
Die derzeit einzige sinnvolle Lösung:
Mit der Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebs der BIO zertifiziert ist wird man für die Herstellung und Vertrieb von Standardsaatgut alter Sorten legitimiert. Richtungsweisend dafür war das Kokopelli Urteil von 2012. Die EU Ausnahmeregelung wurde in Deutschland allerdings noch nicht umgesetzt und somit wäre man auch hier wieder in einer Grauzone.
Aus diesem Grund habe ich nun einen Antrag für eine Biozertifizierung meiner Anbaufläche beantragt um weitere Details in Erfahrung zu bringen. Updates werden folgen.
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Rolf Michael (Montag, 24 August 2020 19:35)
Ich stimme Dir voll und Ganz zu. Bei diesem Gesetz sieht man wie Lobbyismus funktioniert und die Macht der Großkonzerne unser Leben bestimmt. Da muss sich einiges ändern.
Staiger (Dienstag, 25 August 2020 08:02)
Guten Morgen ich bin geschockt und denke da muss sich was ändern.
Marcel (Mittwoch, 26 August 2020 07:11)
Startet ein Crownfunding und eine Petition in klagt dagegen! Leute wie ich wissen sowas nicht da wir keine Pflanzen züchten. Ich halte es aber für sehr gefährlich wenn solche Regelungen uns mehr und mehr abhängig machen.
Martina Schulte (Mittwoch, 26 August 2020 08:45)
Danke für diesen augenöffnenden Beitrag!
Seit 15 Jahren suche ich nach alten, schmackhaften Tomatensorten... Jetzt weiß ich.. warum es so schwer ist.
Gib Bescheid, falls du noch weiter an die Öffentlichkeit gehst, Don-Giardino..
Gabriele Schäfer (Mittwoch, 26 August 2020 09:53)
Es ist unser Kulturgut. Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, dieses zu schützen sollten nicht auch noch Steine in den Weg gelegt werden!
Anne (Mittwoch, 26 August 2020 10:27)
Dem ist nichts hinzuzufügen! Sehr schöner Beitrag!
Großhauser (Donnerstag, 27 August 2020 08:05)
Da hast du voll und ganz recht
Stephan (Donnerstag, 27 August 2020 14:07)
Toller Artikel, vielen Dank dafür.
Das Muster, kleine oft nicht gewerblichen Aktivitäten zugunsten von Großkonzernen zu verbieten greift leider immer mehr um sich.
Johanna (Freitag, 28 August 2020 07:57)
Danke für die ausführlichen Informationen.
Ich überlege auch was man tun kann.
Den Vorschlag zu klagen finde ich interessant. Aber auf welcher Basis? Ich kann mir kaum vorstellen dass sie Erfolg haben würde.
Peter Helg (Freitag, 28 August 2020 09:12)
Das passt doch alles in diese heutige Zeit!!! Seit die EU etwas zu sagen hat, wird noch Schlimmer in der Natur rumgepfutscht!!! Es geht nur noch um das große Geld und alles wird nur noch von Großkonzernen kontrolliert, die uns Gen manipuliertes Saatgut unterjubeln wollen!!!!! Wer damit Gottes Schöpfung und die großartige Arten Vielfalt an Pflanzen und dessen natürliche Vermehrung zerstört, muss sich nicht wundern, dass das natürliche Gleichgewicht immer mehr aus den Fugen gerät!!!!!!
Das Artensterben nimmt immer mehr seinen Lauf, wenn wir vielen Kleingärtner nicht selbst das Heft selbst in die Hand nehmen!!!!
Regina Schmidt (Freitag, 28 August 2020)
Ich experimentiere mit schmackhaften Tomaten. Wenn ich eine esse und sie ist gut nehme ich mir Saatgut und säe es im nächsten Jahr. Ist das denn auch verboten? Ich nutze es nur für mich. Wenn ich aber reichlich Ertrag habe verschenke ich auch den Überschuss. Nun auch die Beschenkten können Samen gewinnen und so geht es weiter. Wie wird das rechtlich gesehen? Scheinbar befindet man sich in seinem Privatgarten auf gefährlichen Terrain.
Don Giardino (Freitag, 28 August 2020 14:46)
@Regina Schmidt Mach dir da keine Sorgen, das ist schon ok was du machst und keiner wird dich dafür bestrafen!
@Peter Helg Ja leider werden wir mit doppelter Bürokratie beladen, erst die der eigenen Regierung und dann noch die der EU, ganz schlimm ist das, aber solange wir nicht alle gemeinsam Theater machen und die Missstände aufzeigen wird sich auch nichts ändern.
@Johanna Gern geschehen, das wird sich noch zeigen, noch ist es dafür etwas zu früh, ich warte nun erstmal ab was die politischen Vertreter die ich mobilisieren konnte dazu sagen und ob diese gewillt sind dieses Gesetz zu reformieren.
Don Giardino (Freitag, 28 August 2020 14:49)
@Martina Schulte ja und es wird immer schlimmer je länger wir warten, in 15 Jahren haben es die großen Agrarkonzerne geschafft fast 70% der alten Sorten verschwinden zu lassen, weitere 15 Jahre und wir haben nurnoch Hybridsaatgut. Deswegen müssen wir uns jetzt wehren und für den Wandel die Stimme erheben!
Axel (Freitag, 28 August 2020 20:42)
Die angegebenen Gesetze und Ordnungswidrigkeiten beziehen sich ausschließlich auf gewerblich in Verkehr gebrachtes Saatgut. Von Tausch oder Schenkung ist überhaupt nirgends dir Rede.
Alex (Samstag, 29 August 2020 01:00)
auch wenn vieles anzuprangern ist und man da geeignete öffentlichkeitswirksame Maßnahmen ergreifen sollte. Im kleinen ist es nicht so schlimm wie dargestellt: https://www.mimikama.at/aktuelles/alte-sorten-und-das-saatgutverkehrsgesetz/
Und die Patentsituation betrifft einem ja nur wenn man mit einer Sorte wirklich Geld verdienen möchte und dann sind die paar Tausend nicht das woran es scheitern wird. Als Nebenerwerbszüchter braucht nan das eher nicht und ich lehne Patente eher generell ab, besonders auf Lebewesen.
Don Giardino (Samstag, 29 August 2020 10:30)
@Axel "Darf selbst gesammeltes Saatgut von Gemüse und Blumen verkaufen?"
Nein. § 3 des Saatgutverkehrsgesetzes (SaatVerkG) regelt die Rahmenbedingungen für das "in Verkehr bringen" von Saatgut. Ein Inverkehrbringen von Saatgut liegt immer dann vor, wenn das Saatgut den Erzeugerbetrieb verlässt und auf einen dritten Betrieb oder in einen Haushalt kommt. Dabei ist es nicht von Belang, ob das Saatgut verkauft, verschenkt oder getauscht wird. Quelle: https://www.agrarheute.com/management/recht/eigenes-gemuese-saatgut-verkaufen-erlaubt-514156
Was die Patentsituation angeht geht es mir persönlich um die Anerkennung meiner Züchtungsarbeiten, diese werden aber nur mit hohem finanziellen Aufwand gestattet. Ich muss also bis zu 15000 jährlich dafür bezahlen, das ist unfair! Hier werden Großkonzerne begünstigt die sich das finanziell leisten können.
Hendrik (Samstag, 29 August 2020 11:38)
Ein sehr guter und informativer Beitrag. Aber wenn sich Monopole formieren, unterstützt von Politikern die gewählt wurden, was soll man dann machen ? Es ist eine Schande was hier im Saatgutsektor geschieht.
Beate (Samstag, 29 August 2020 11:42)
Wie wäre es denn, wen man einen gemeinnützigen Verein gründet und den Vereinsmitgliedern Zugang zum Saatgut gibt? Es gibt doch immer irgendwelche Gesetzeslücken, lasst sie uns finden!
Kevin Atkins (Samstag, 29 August 2020 15:18)
Hallo,
hast du schon von OpenSourceSeeds gehört? --> https://www.opensourceseeds.org/z%C3%BCchter-infos
Das wäre vielleicht eine Option für dich und andere...
Liebe Grüße
Kevin
Don Giardino (Montag, 31 August 2020 08:26)
@Hendrik was wir machen können ist auf die Missstände aufmerksam zu machen, da ich praktisch betroffen bin habe ich das getan und erreiche weitere Menschen und auch Politiker die sich der Situation nicht bewusst sind und sich nun dafür engagieren wollen dieses Gesetz zu reformieren. Ich werde auch nicht ruhen, im Gegenteil, ich werde weiter die Schwächen dieser Gesetzgebung anprangern!
@Beate Es gibt bereits Vereine, vielleicht trete ich auch einem bei, eine Gesetzeslücke habe ich schon gefunden, Zierpflanzen sind zum Beispiel von diesem Gesetz ausgeschlossen ;-). Ich prüfe nun noch einen weiteren Weg über die Gründung eines landwirtschaftlichen Betriebs der es mir gestattet ökologisches Standard Saatgut zu gewinnen. Ich gebe nicht auf!
@Kevin Ja ich stehe bereits mit OpenSourceSeeds in Verbindung, leider kann man auch damit keine Zulassungskosten umgehen, aber für meine neuen Züchtungen wäre es eine Idee über die ich nachdenke.
Ivonne Gerstmeier (Dienstag, 01 September 2020 08:43)
Das Gesetzt gehört sofort geändert.
Wer solche Gesetze gemacht hat, der soll sich in Grund und Boden schämen und Buße tun, anstatt andere mit Bußgeld zu bestrafen.
Regina Weber (Dienstag, 01 September 2020 10:21)
Danke für den Hinweis an diesen riesigen Missstand! Mir ist immer noch nicht klar, was mit diesem Gesetz ursprünglich geschützt werden sollte. Gemüse, dass Tausende von Kilometern transportiert wird und matschig ankommt lässt sich doch sowieso nicht verkaufen. Insofern werden Züchter die für weit entfernte Märkte produzieren sich doch eh für transportfeste Sorten entscheiden?!?
Ein lebendiges beseeltes Wesen, verstandesbegabt und der Sprache mächtig, present im Hier und Jetzt (Dienstag, 01 September 2020 10:58)
Das ist ein sehr interessanter Beitrag mit viel totgeschwiegenen Informationen. Vielen Dank dafür!!!
Wenn Du daran etwas ändern willst dann solltest Du wie bei so vielen Dingen bei Dir selbst anfangen. Das heißt Dich aus dem Tot sein, dem Personenstande, ins menschsein erheben.
Solltest Du das erfolgreich tun, verläßt Du den Rechtskreis der "Sachen" und wirst (bewußt) zum Menschen mit allen Rechten und Pflichten und alle lebensfeindlichen Vorschriften und Gesetze können bei Dir keinen Hebel mehr ansetzen. Somit wärest Du frei Deiner Berufung (so wirkt die Beschreibung Deines Schaffens) ohne Einschränkung zu zelebrieren. Zum Wohle aller.
Solltest Du neugiereig geworden sein, schaue auf der Webseite Novertis.com oder/und freiheitdurchwahheit.com
Mit den besten Wünschen und Grüßen!!!
Maria (Donnerstag, 05 November 2020 12:58)
Schon immer war es so, dass die Obrigkeit den "kleinen Mann" in die Knie zwingen wollte. Daran wird sich auch in 1000 Jahren nichts ändern. Nicht nur die Profitgier der Konzerne ist Schuld an der Entwicklung. Es gibt, wie in allen Lebensbereichen, auch unter den Gärtnern "Amateure". Menschen, die denken, man müsse ein Samenkorn nur in die Erde stecken, und könne nach einer Weile üppig ernten. Das Ganze soll möglichst unkompliziert und schmerzfrei sein. Mein älterer Nachbar zum Thema Pflanzen vom Discounter contra Baumschule/Gärtnerei : Wenns nix wird, könne man sie ja immer noch wegschmeissen. Aha!? Eine Pflanze ist für ihn scheinbar kein lebendes Wesen. Diese Menschenmasse ist auch ein Nährboden für die Entwicklung in der Saatgutindustrie.
Du sagst, es geht dir um Anerkennung als Züchter. Wer hat denn die Deberao gezüchtet? Scheinbar stammt sie aus Russland. Wurde der Züchter auch anerkannt? Die Tomate stammt ursprünglich aus Südamerika. Wer hat sie dort vor Jahrhunderten gezüchtet?
Wir Menschen dürfen im Garten der Schöpfung werkeln und wurschteln. Das sollten wir aber immer mit Dankbarkeit und Demut tun, denn wir Menschen haben die Natur nicht erfunden.
Möchtest du trotzdem etwas gegen die bestehende Gesetzeslage tun, hilft nur der inoffizielle Weg. D.h. wie eine Wühlmaus im Verborgenen das System so lange zu unterhöhlen, bis der Boden einbricht. Das geht nur über Information. Je mehr Menschen den Missstand erkennen, desto mehr werden umdenken. Du könntest Verbindung zu Sepp Holzer, der ja auch schon seit Jahrzehnten gegen die Bürokratie kämpft, aufnehmen. Vielleicht können dir auch Betriebe wie Reinsaat Austria oder Bingenheimer weiterhelfen.
Was den Verkauf deiner Samen betrifft, sehe ich keine Schwierigkeiten. Im Internet sind viele private Gemüsebauer ( besonders bei Tomaten ) zu finden, die ihr selbstgewonnenes Saatgut verkaufen. Ich hab auch mal einen Bericht im TV gesehen, über einen Mann in Norddeutschland, der alte Grünkohlsorten sucht, diese auf seinem Acker anbaut, die Samen mit einer alten DDR-Eintütmaschine selbst eintütet, und an Geschäfte zum Weiterverkauf und Gärtnereien verkauft.
Veröffentliche ein Liste deiner Pflanzenraritäten und Züchtungen, und gib den Leuten die Möglichkeit, Samen davon (inoffiziell) zu erwerben. Z.b. so wie früher mit einem adressierten und frankierten Rückumschlag. So bleibt der Handel mit deinen Züchtungen, Wühlmaus, unentdeckt.
Ich hätte dann auch Interesse deine neue Züchtung auszuprobieren. Ich wohne direkt am Bodensee. Mein Garten ist, Luftlinie, 15m vom Ufer entfernt, und grenzt direkt an ein Naturschutzgebiet mit starkem Baumbestand. Die Luftfeuchtigkeit ist hier ganzjährig so hoch, dass die Krautfäule leichtes Spiel hat. Meine diesjährigen Tomaten waren schnell dahingerafft. Deshalb brauche ich eine Sorte, die besonders resistent ist, und natürlich auch gut schmeckt. Dass die Marzano in deiner Züchtung steckt, finde ich fantastisch, die liebe ich. Für nächstes
Jahr bauen wir noch ein Neues, Grosses, sehr gut belüftetes Tomatenhaus. Wenn es damit nicht klappt, wird es in meinem Garten keine Tomaten mehr geben können.
Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, du bist auf dem richtigen Weg
Maria
Barbara (Donnerstag, 29 April 2021 21:26)
Du hast in deinem Beitrag den gemeinnützigen Verein angesprochen. Bei uns in Österreich gibt es die Arche Noah, einen Verein zur Erhaltung alter Kultursorten. Dieser veranstaltet (also wenn nicht gerade Corona wütet) immer wieder Veranstaltungen bei denen private kleine Züchter ihre Eigenzüchtungen verkaufen oder mit anderen Mitgliedern tauschen können.
Dort kann man auch Kurse machen, die sich mit Pflanzenvermehrung, Saatgutvermehrung oder Veredelungsmethoden beschäftigen.
Mein Freund und ich haben dort einen Kurs zum Veredeln von Obstbäumen gemacht und das schon mehrmals erfolgreich angewandt. Wir haben da ein Experimentierbäumchen im Garten, das wir aus einem Apfelsamen gezogen haben und auf das jedes Jahr mindestens eine andere Sorte zum Üben draufveredelt wird. Mittlereweile sollten so 5-7 verschieden Apfelsorten auf dem einen Baum angewachsen sein :-)
Unser ganzer Garten besteht überhaupt zu einem großen Teil aus Pflanzen, die wir von Freunden bekommen haben oder getauscht haben.
Letztes Jahr habe ich Pawpaws aus Samen gezogen, nachdem ich von einem Freund die Früchte zum kosten bekommen hab. Ein paar Pflanzen haben den ersten Winter überlebt, jetzt gilt es die kleinen Pflanzen (die Dinger wachsen soooo langsam) weiterzubringen. In ein paar Jahren tragen sie hoffentlich Früchte und tragen zur Biodiversität in meinem Garten bei, obwohl diese Pflanze bei uns absolut nicht heimisch ist.
Viel Erfolg weiterhin bei deinen Bemühungen.
LG
Barbera (Mittwoch, 29 September 2021 14:06)
Post Nr. 25 macht mich stutzig. Abgesandt am 29.9.21 um 21:. Uhr. Jetzt ist es 13:50 Uhr am 29.9.21. Das geht wohl nur in Österreich. � Jetzt zu meiner Meinung. Ich denke dieses ganze Sortenamt gehört abgeschafft. Was die Natur hergibt kann keinem Menschen oder einem Konzern gehören. Es ist nicht abzusehen, welche Dimensionen das noch erreichen wird. Beim Wasser ist es schon jetzt so, daß Konzerne das Grundwasser aus dem Boden entnehmen, in Flaschen füllen und verkaufen. Die Politik lässt das zu, obwohl jeder Dorfdepp weiß, daß das Wasser weltweit knapp wird. Hier müssen Umwelt Organisationen sich kümmern, damit etwas geschieht bevor es zu spät ist. LG Bärbel
Anna (Montag, 01 November 2021 09:41)
Das macht einen so wütend! Toll, dass Du es trotzdem versuchst. Weiterhin viel Erfolg!