Das ist die Fava di Leonforte, eine alte italienische Puffbohnen Sorte auf die mein Großvater immer sehr stolz gewesen ist. Er hegte und pflegte die Sorte seit dem ersten Garten den er hatte, es war sozusagen seine Pionierkultur. Über 50 Jahre hat er diese Sorte erhalten. Als ich hier in Raderbroich meine Permakultur angefangen habe, schickte er mir eine Hand voll Samen. Ich habe diese nun über 4 Jahre vermehrt, und heute geht es ins 5. Jahr. Zum ersten Mal kommt die Ackerbohne nicht auf den Acker, sondern in ein 4 Meter Erhaltungsbeet, hier kommt rein was erhalten werden muss. Gegessen wird nur der Ausschuss der nicht gut genug ist um Saatgut zu werden. Die Fave di Leonforte gehört zu den größten Ackerbohnen überhaupt und ist fast doppelt so groß wie die Sorten die man in Deutschland anbaut und erwerben kann. Ihr Aroma ist spektakulär, nussig und süß, deswegen wird die Pflanze auch gerne von der schwarzen Bohnenlaus befallen. Eine zeitige Aussaat trägt dazu bei den Pflanzen einen gewissen Vorsprung zu verschaffen, bevor die Plagegeister sich im Mai auf Hochtouren vermehren.
Anbautipps für Dicke Bohnen
Das aktuelle Wetter ist ideal für die Aussaat von Puffbohnen ( auch Ackerbohnen, Pferdebohnen, Saubohne oder Dicke Bohne genannt), sie keimen bei einer Temperatur von 10 Grad und periodischen Regenergüssen wie sie für die kommenden Tage angekündigt sind. Als Saattiefe empfiehlt sich 5 cm, der Pflanzabstand sollte ca. 15 cm haben und der Reihenabstand liegt bei 20 cm. Man kann die Bohnen auch für 24 Stunden zuvor in Wasser quellen lassen, darauf habe ich allerdings in diesem Jahr verzichtet, weil ich mit ausreichend Niederschlag für die Keimzeit von ca. 14 Tagen rechne.
Sommerkultur / Winterkultur
Mein Großvater kultivierte diese Sorte in Deutschland in den 60er Jahren von März bis August, in seinem Permakulturgarten in Italien hingegen wurde diese Sorte von November bis Juni angebaut. Die Aussaat erfolgte im November, es war sozusagen eine Winterkultur. Tatsächlich ist die Dicke Bohne sehr robust und kommt auch mit kalten Temperaturen zurecht, allerdings ist das auch Sortenabhängig. Diese feine Sorte würde mit -15 bis -20 Grad wahrscheinlich weniger gut gedeihen, deswegen wird Sie hier auch erst im Frühjahr ausgesät.
In Süditalien kommt es im Winter selten unter 0 Grad, deswegen konnte mein Großvater die Fava di Leonforte immer schon im November aussäen. Die Ernte erfolgte dann bereits im Juni. Aus Neugier werde ich diesen Herbst mal einen Versuch wagen und den Winteranbau versuchen. Dafür habe ich mir extra eine gute Portion Saatgut aufbewahrt. Über meinen Winterexperiment mit der Fava di Leonforte werde ich natürlich auch hier im Blog berichten. Ich könnte mir gut vorstellen das es bei einem milden Winter ein Erfolg werden könnte. Kommt es allerdings wie im Frühjahr 2021 erneut zu -15 Grad wird es interessant zu beobachten ob die Dicke Bohne damit klarkommen wird.
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