Sonnenblumen Anbau

Meine Anzuchtroutine mit Basisdaten

Tipps zum Sonnenblumen Anbau

In der Regel werden bei mir Sonnenblumen direkt im Freiland ausgesät, nur in wenigen Jahren habe ich auf Anzucht gesetzt. Allerdings war das Frühjahr bisher sehr warm und es gab reichlich Niederschlag. Das hat dazu geführt das der Schneckendruck aktuell zu hoch ist um eine erfolgreiche Aussaat im Freiland zu starten. Die jungen Pflanzen stehen nämlich ziemlich weit oben auf dem Speiseplan der hungrigen Schnecken. Um keine Zeit und Saatgut zu verlieren setze ich somit entgegen meinen anfänglichen Plänen auf die Anzucht im Haus, um den Pflanzen einen gewissen Vorsprung verschaffen zu können.

Aussaat in Saatschale oder direkt in Pflanztöpfe

Für die Anzucht von Sonnenblumen könnt ihr prima die QP96 zum Einsatz bringen, die ist etwas tiefer als die QP54 und eignet sich besser da die Saattiefe bei 2-3 cm liegt. Ihr könnt aber auch so wie ich es diesmal mache direkt in 7er Töpfe aussäen. Das mache ich zum Beispiel weil ich die Jungpflanzen nach erfolgreicher Keimung im Haus direkt im überdachten Freiland (TomPort) unterbringen werde. Da werden die Töpfchen auf einen Tisch stehen damit die Schnecken nicht drankommen.

Saatschalen stelle ich nämlich nur sehr ungern nach draußen, die schnellere Verdunstung bedeutet gleichzeitig das ich 2 mal am Tag gießen muss und ich nur hin und her laufen müsste aus Sorge das die kleinen austrocknen. In 7er Gefäßen läuft das alles viel entspannter ab, da reicht 1 mal gießen am Tag oder alle 2 Tage je nach Sonneneinstrahlung.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist das die Jungpflanzen von Anfang an lernen mit Sonnenlicht klarzukommen, eine Akklimatisierungsphase entfällt somit. Bei kompletter Anzucht im Haus und mit Kunstlicht ist die Akklimatisierungsphase hingegen Pflicht, denn die Pflanzen würden sonst bei direkter Sonneneinstrahlung nach 15 Minuten welken.

12.04. Start der Anzucht

Da Sonnenblumen in Punkto Keimung sehr launisch seien können mache ich 3 Saatlöcher mit ca. 2-3 cm Saattiefe und setze die Samen mit dem spitz zulaufenden Ende in die Löcher. In 5 bis 8 Tagen sollten sich die ersten Pflanzen zeigen. Die Töpfe stehen nun am Südfenster wo auch alle anderen Kulturen bei mir zum keimen gebracht werden. Sobald die Samen gekeimt sind werden die Töpfchen bei mir ins überdachte Freiland gebracht insofern die Temperaturen mitspielen, da droht nämlich ein Abschwung mit Frostrisiko. Gut das ich keine Freilandaussaat gemacht habe.

Aktuelle Wässerung

In den 7er Töpfen verdunstet die Erde langsamer, aber Sonnenblumen haben eine harte Schale und die muss schön aufweichen damit die Samenschale nicht am Sämling kleben bleibt. Aktuell bekommen die Töpfchen jeden morgen 1 Sekunde mit der Drucksprühflasche und am Nachmittag nochmal um die Töpfchen konstant feucht aber nicht nass zu halten.

18.04.2024 Kurzupdate - erfolgreiche Keimung und Geburtshilfe

Die ersten Sonnenblumen keimen bereits nach 6 Tagen, gestern konnte man schon gut sehen wie die Sämlinge die Erde nach oben gedrückt haben. Heute schauen sie raus und wie so oft bei der Anzucht von Sonnenblumen in Töpfchen oder Multitopfplatten bleibt die Samenhülle am Sämling hängen. Um es den kleinen etwas leichter zu machen die Samenhülle loszuwerden solltet ihr etwas Geburtshilfe betreiben solange die Schale noch weich ist, trocknet diese wird es schwerer und endet oftmals mit gravierenden Verletzungen.

Hier ein Video wie ihr vorgehen solltet. Leicht zwischen Daumen und Zeigefinger an den Seiten der Samenhülle drücken und dann vorsichtig die Samenschale abziehen.

Ich lasse die Töpfchen nun noch für 24 - maximal 48 Stunden am Südfenster stehen damit die anderen auch noch rausschauen können, danach geht es in den Tunnel weil das Licht am Südfenster nicht ausreichend wäre für stabile Pflanzen. Eine Positionsänderung der Saatschale könnte allerdings noch nicht gekeimte Samen schwer in der Keimfähigkeit beeinträchtigen da der Temperaturunterschied sehr drastisch wäre. Da ich allerdings in Töpfchen gesät habe im 3er Verfahren kann ich jene wo mindestens 1 Korn aufgegangen ist in den Tunnel bringen und die anderen auf der Fensterbank stehen lassen. Je nachdem wie viele Samen aufgehen und ich auspflanzen möchte werden die gekeimten Sämlinge noch vereinzelt, aber in der Regel knipse ich eher den Überschuss ab und lasse nur einen Sämling pro Töpfchen damit sich dieser schön entwickeln kann.

Wässerung später im überdachten Freiland

Im Freiland bläst der Wind und die Sonne strahlt, das kann die Verdunstung an manchen Tagen verstärken. Das bedeutet das man auch täglich kontrollieren sollte, am besten sogar 2 mal. Die Töpfchen dürfen nicht austrocknen, und solltet ihr mehr als 1 mal am Tag gießen müssen sollte lieber in 10er oder 12 Töpfe umgetopft werden um sich den Stress zu ersparen. In der Regel klappt das mit 7er Töpfen aber schon klasse. Das Umstellen in ein halbschattiges Areal oder der Einsatz von Schattiernetzen wären auch noch eine Möglichkeit.

28.04.2024 Kurzupdate zur Entwicklung

Jetzt wäre es 16 Tage nach der Aussaat schon Zeit die Pflanzen ins Freiland zu setzen, aber ich habe Abstand davon genommen da der Schneckendruck noch zu hoch ist und die Pflanzen wahrscheinlich nicht überleben würden. Eine weitere Woche werden die wohl noch im Töpfchen sitzen bleiben.

Bodenansprüche - Standort - Abstände

09.05.2024 Auspflanzen im Freiland

Der Schneckendruck hat zwar nachgelassen, aber er ist noch auf recht hohem Niveau und genau aus diesem Grund habe ich meine super gekeimten 3er Gruppen nicht vereinzelt sondern mich dazu entschlossen mal was neues auszuprobieren. Meine Theorie sieht folgendermaßen aus, ich pflanze direkt die Dreiergruppen, da ich damit rechne das die Schnecken sich mindestens eine Pflanze pro Gruppe schnappen werden. Bestenfalls würde nach meiner Theorie dann eine stehen bleiben. Sollten es alle überleben wird halt konkurriert, ich denke das eine davonziehen wird und dann die anderen unterdrückt. Hart auf hart kann ich auch noch vereinzeln wenn die Pflanzen paar Tage überlebt haben und der Schneckenfraß ausbleibt, was ich allerdings nicht erwarte.

Das Beet in dem die Sonnenblumen wachsen wurde erst vor dem auspflanzen gedüngt, siehe Bodenansprüche / Nährstoffbedarf. Es wurde keine Pflanzlockdüngung vorgenommen sondern eine Flächendüngung. Nach der Düngung wurde ein leichter Hackgang praktiziert um den Dünger etwas in den Boden einzuarbeiten. Als Mischkulturpartner habe ich auch noch Buschbohnen in Doppelreihe links und rechts neben den Sonnenblumen ausgesät um eine Zusatzernte zu erhalten.

Nächstes Update: Dokumentation der Entwicklung